Mittwoch, 28. September 2016

UVR1611 durch UVR16x2 abgelöst

Ich konnte nicht widerstehen... die neuen Funktionen und die Oberfläche der UVR16x2 in Verbindung mit der Netzwerkschnittstelle CMI haben mich gereizt, und so habe ich die UVR1611 in den Ruhestand geschickt und durch eine UVR16x2 ersetzt.

Wesentliche Neuerungen sind:

  • Mehr Funktionen, mehr Speicher, schnellere Arbeitsgeschwindigkeit
  • Farb-Touchscreen, moderne Oberfläche
  • Moderne Netzwerkanbindung über CMI
  • Bedienung aus der Ferne über Portal oder über App
  • Grafische Funktionsübersicht, frei gestaltbar
Die Programmierung erfolgt mit Tapps2 und die Programme können mit dem CMI per Drag-and-Drop schnell auf den Regler übertragen werden. Genial bei der Programmierung ist aber der X2-Simulator. Mit dem Simulator wird eine UVR16x2 auf dem PC nachgebildet. Man kann die Werte der Sensoren frei einstellen und testen, wie sich die Programmierung verhält. Wirklich super! Ich habe den neuen Regler erst gekauft, nachdem ich die alte Programmierung erfolgreich für die UVR16x2 nachgebaut und am PC getestet habe.

Apropos gekauft: Eine günstige Einkaufsquelle ist Heizungsdiscount24.de, wo die UVR16x2 als auch das CMI in der Regel auf Lager sind. Dieser Händler verkauft die Triac-Version nicht mehr. Details siehe hier.

Die Übernahme der alten Programmierung ist nicht gerade einfach, da eine automatische Konvertierung nicht möglich ist. Falls Interesse besteht, kann ich den Prozess in einem eigenen Beitrag skizzieren.

Ein Highlight ist die neue "Funktionsübersicht". Sie kann aus mehreren Seiten bestehen, die frei gestaltet werden kann. Einzelne Werte oder Einstellungen können auch verändert werden. So können beispielsweise die Zeitprogramme für die Heizung leicht zugänglich gemacht werden. So genannte "Fixwerte" erlauben es, bestimmte Parameter in die Benutzeroberfläche zu legen, um beispielsweise auf einfache Weise zwischen verschiedenen Ladestrategien umzuschalten oder verschiedene Funktionen ein- oder auszuschalten. Auch diese Fixwerte können in die Funktionsübersicht gelegt werden.

Die Funktionsübersicht kann per Knopfdruck für das CMI konvertiert werden, wodurch eine Überwachung und Bedienung per Webbrowser möglich ist. Auf Wunsch kann das Portal von TA genutzt werden, wodurch auch aus der Ferne auf den Regler zugegriffen werden kann. Dazu gibt es auch eine App fürs Smartphone.

Meine erste Funktionsübersicht (siehe unten) habe ich mit dem TA Designer in knapp 2 Stunden zusammengeklickt. Einen Eindruck über die Möglichkeiten vermittelt dieses Filmchen. Grafisch kann man noch wesentlich mehr machen, aber für mich reicht dies.


Dienstag, 20. September 2016

Ungeregelte Hocheffizienzpumpen an älterer UVR1611

Hier noch eine Ergänzung zu diesem Beitrag über geregelte Hocheffizienzpumpen.

Bei Hocheffizienzpumpen (HE-Pumpen) besteht das Problem, dass sie beim Einschalten kurzzeitig einen hohen Einschaltstrom ziehen. Ältere UVR1611 könnten dadurch beschädigt werden. Beim Austausch von ungeregelten Pumpen, z.B. der Heizungsumwälzpumpe oder der Solarpumpe im Primärkreis, gegen eine HE-Pumpe ist daher diese Information des Herstellers Technische Alternative zum Pumpentausch zu beachten, die nachfolgend kurz zusammengefasst wird:

Werden in einer Anlage Standardpumpen gegen Pumpen mit Elektronik (z.B. Hocheffizienzpumpen) getauscht, so muss in Hinsicht auf den Regler folgendes beachtet werden:
 

Bei aktuellen Typen muss die Version bzw. die Seriennummer des Reglers beim Wechsel der Pumpen beachtet werden. Bei Geräten niedrigerer Version bzw. Seriennummer muss für die angegebenen Triac-Ausgänge entweder ein externes Zwischenrelais gesetzt oder der Regler getauscht werden.

Alle anderen Ausgänge sind Relaisausgänge und können Hocheffizienzpumpen schalten.

Folgende Regler können bereits Hocheffizienzpumpen schalten:

Regler: UVR 1611K, S
Triac- Ausgänge: 1, 2, 6, 7
ab Version A 2.21
ab Seriennummer: 28733


Für uns BUSO-Anwender bedeutet dies:

  • Alle UVR1611 können ungeregelte HE-Pumpen schalten, aber evtl. nicht an allen Ausgängen. 
  • Die Primär-Solarpumpe ist i.d.R. an Ausgang 4 angeschlossen, der ein Relais-Ausgang und damit unproblematisch ist. 
  • Die Heizkreispumpe hingegen ist meist an Ausgang 7 angeschlossen, der erst ab Seriennummer 28733 für HE-Pumpen verwendet werden darf. Hier muss ein entweder ein Relais verbaut werden oder die HE-Pumpe muss beispielsweise an Ausgang 10 angeschlossen werden. Beim Wechsel des Ausgangs ist eine kleine Änderung der Programmierung im Regler erforderlich. Es muss der Ausgang eingerichtet werden und anschließend in allen Funktionen, die A7 nutzen, A7 in A10 geändert werden. Normalerweise sollte nur das Heizkreis-Modul betroffen sein.
Die Seriennummer der UVR1611 befindet sich im Innern des Gerätes. Es muss daher der Regler vom Strom getrennt und das Bedienteil abgenommen werden. Auf der Rückseite des Bedienteils ist bei meinem Regler die Seriennummer aufgedruckt. Der Regler selbst ist von Anfang 2005 und die Nummer liegt im 6000er-Bereich, ist also noch weit von der obigen Nummer entfernt.






Donnerstag, 8. September 2016

Moderne Hocheffizienzpumpen an älterer BUSO-Anlage bzw. UVR1611

Wie ein Leser hier bemerkt hat, besteht folgende

Problematik

Herkömmliche Pumpen, die in BUSO-Anlagen (und eigentlich fast überall anders auch) verbaut sind, werden von der UVR1611 im Wellenpaket-Verfahren angesteuert, sofern sie drehzahlgeregelt sind. Dies sind mindestens die Solarpumpe im Sekundärkreis und die Pumpe für die Frischwasserstation, in meiner Anlage auch die Kessel-Ladepumpe.

Seit Mitte 2015 dürfen diese herkömmlichen Pumpen aufgrund ihres hohen Stromverbrauchs nicht mehr verkauft werden. Es sind nur noch Hocheffizienzpumpen (HE-Pumpen) zugelassen, die aber nicht per Wellenpaket drehzahlgeregelt werden können. Für die Drehzahlregelung von HE-Pumpen wird das PWM-Verfahren (Pulsweitenmodulation) eingesetzt, das es aber nicht bei allen HE-Pumpen gibt. HE-Pumpen an sich sind schon deutlich teurer als herkömmliche Pumpen, die PWM-Unterstützung erhöht den Preis noch weiter.

Ältere UVR1611 unterstützen jedoch kein PWM-Verfahren. Erst neuere Ausführungen (ab Seriennummer 41674) bieten zwei PWM-Ausgänge.

Beim Ausfall einer ungeregelten Pumpe (Heizkreis, primärer Solarkreis, Ladepumpe) sollte es keine Probleme geben. Diese Pumpen können direkt durch eine passende HE-Pumpe ersetzt werden. Allerdings habe ich gelesen, dass HE-Pumpen für wenige Sekundenbruchteile einen hohen Einschaltstrom erzeugen, der schon Regler beschädigt haben soll. Diese Berichte waren aber alle schon älter, als HE-Pumpen noch nicht so verbreitet waren. Dass die UVR1611 davon betroffen ist, habe ich nicht gefunden. Sicherheitshalber kann ein Einschaltstrombegrenzer verbaut werden.

Beim Ausfall oder vorzeitigen Austausch der drehzahlgeregelten Pumpe (sekundärer Solarkreis, Frischwasserstation) habe ich folgende Möglichkeiten recherchiert:

Möglichkeit 1: Pumpensignalwandler verwenden

Herr Buschbeck teilte auf Anfrage mit, dass für derartige Fälle Signalwandler vorrätig sind. Diese Geräte sind auch auf dem freien Markt erhältlich, z. B. der Resol Pumpensignalwandler Premium. Dieses Gerät wird einfach an den bisherigen Anschluss der Pumpe an der UVR1611 angeschlossen, an den Wandler selbst werden Netz- und PWM-Kabel der Pumpe angeschlossen. Dies sollte funktionieren, allerdings habe ich dazu noch keine Bestätigung von TA oder einem Anwender erhalten.

Vorteile:

  • Geringer Installationsaufwand.
  • Kein Programmänderungen erforderlich.
  • Schnelle Lösung, wenn eine Pumpe ausgefallen ist.
Möglichkeit 2: Neue UVR1611 verwenden

Dies bietet sich für vor allem für Anwender an, die bereits eine neue UVR1611 (ab Seriennummer 41674) haben, diese Ausführung ist aber auch als Neugerät (Straßenpreis ca. 320 Euro) erhältlich. HE-Pumpen werden mit zwei Kabeln an den Regler angeschlossen: mit dem 230-V-Netzkabel zum Ein-/Ausschalten und mit dem PWM-Kabel zur Drehzahlregelung an Ausgang 15 oder 16.

Nachteile:
  • Nach der Programmübernahme sind geringere Programmänderungen erforderlich.
  • Der gesamte Regler muss vollständig neu elektrisch angeschlossen werden. 
Möglichkeit 3: UVR1611 erweitern

Diese Variante sei nur der Vollständigkeit halber erwähnt. Die UVR1611 kann mit den Geräten CAN/IO-35 bzw. RSM610 und C.M.I (zur Bedienung des RSM610) erweitert werden, die beide PWM-Ausgänge besitzen. Allerdings sind komplexe Programmänderungen erforderlich, da die PID-Module aus Geschwindigkeitsgründen auf den externen Geräten laufen müssen und auch die zur Regelung verwendeten Sensoren an diese Geräte angeschlossen werden müssen.

Nachteile:
  • Komplexe Umprogrammierung erforderlich, anschließend komplexeres System mit ständiger Kommunikation über den CAN-Bus.
  • Zeitaufwändig im Falle eines Ausfalls.
Möglichkeit 4: Umstieg auf UVR16x2

Die UVR16x2 ist der Nachfolger der UVR1611 mit farbigem Touchscreen, modernen Möglichkeiten der PC-Anbindung über das C.M.I-Modul und 5 PWM-Ausgängen. Die UVR16x2 wird normalerweise als Relais-Version ausgeliefert, die keine Wellenpaket-Steuerung mehr unterstützt. Auf Wunsch erhält man aber die Triac-Version mit Wellenpaket-Steuerung, Bezeichnung UVR16x2-KD (Bezugsquelle). Mit dieser Version kann man alte Pumpen weiter betreiben und nach und nach auf HE-Pumpen umsteigen.

Die alte UVR1611-Programmierung kann leider nicht automatisch übernommen werden. Da sich die Module der UVR16x2 sehr verändert haben, ist eine komplette Neuprogrammierung mit Tapps2 erforderlich. Positiv ist, dass es jetzt einen Simulator für den PC gibt, mit dem die Reglerprogrammierung getestet werden kann. Damit ist eine vollständige Programmentwicklung  kostenlos möglich, ohne dass bereits der Regler gekauft werden muss.

Ein Umstieg auf die UVR16x2 bietet sich an, wenn man sowieso ein moderneres System haben möchte und in der Lage ist, ohne Zeitdruck die Programmierung neu zu erstellen. Wahrscheinlich werde ich demächst diese Umstellung in Angriff nehmen.

Vorteile:
  • Moderneres, schnelleres System mit besserer PC- und App-Anbindung
  • Auf absehbare Zeit zukunftssicher
  • Parallelbetrieb von herkömmlichen und HE-Pumpen
Nachteile:
  • Vollständige Neuprogrammierung erforderlich
  • Hohe Kosten (Straßenpreise 440 € UVR16x2 und 140 € C.M.I)
  • Keine Solstat-Unterstützung mehr, es sei denn, Guido erbarmt sich... ;-)
  • Zeitaufwändig im Falle eines Ausfalls

Montag, 5. September 2016

Programmierung UVR 1611 / Anpassung an neuen Brenner

Guten Morgen,
ich bekomme gerade einen neuen Kessel und muss nun diesen an die Steuerung der Solaranlage anschließen.

Hat da schon jemand Erfahrung? Der neue Kessel hat nur noch 13-20 KW (vorher 40) und ist ein moderner Brennwert-Öl-Kessel. Soweit ich die Buso-Regelung verstanden habe, müsste das trotzdem problemlos funktionieren, da die UVR den Brenner anfordert und solange laufen läßt, bis eine bestimmte Temperatur im Puffer erreicht ist. Die Ladepumpe läuft dann ebenfalls, bis der Vorlauf des Kessels eine bestimmte Temperatur unterschritten hat. Damit müsste eigentlich jeder Kessel funktionieren, oder?

Ich plane den neuen Kessel mit wenig Leistung zu fahren, um die Laufzeiten zu vergrößern (ist laut meinem Heizungsbauer sinnvoll).

Macht es Sinn sich ein Programmiergerät für die Steuerung zuzulegen? DerSupport seitens Buso scheint ja nicht gerade einfacher zu werden...

Gruß aus Seligenstadt