Auf vielfachen Wunsch eines einzelnen Lesers hier eine Übersicht über die Vorgehensweise, wie ich das Programm für die UVR1611 auf eine UVR16x2 umgestellt habe.
Hier gehe ich davon aus, dass es keine bestehende TAPPS-Datei für die UVR1611-Programmierung gibt - was die Regel für BUSO-Anlagen und die Anlagen anderer Hersteller ist, die bereits eine UVR1611 (teils unter anderem Namen) ausgeliefert haben. Wenn aber doch eine TAPPS-Quelldatei vorhanden ist, findet man auf der Website von TA Informationen zur Migration und die hier beschriebene Vorgehensweise trifft nicht zu.
Als Vorbereitung habe ich bei TA einiges heruntergeladen:
- TAPPS2 mit Handbuch
- Handbücher zur UVR16x2
- X2-Simulator
- Programmbibliothek zur UVR16x2
Programmierung der UVR1611 dekodieren
Der nächste Schritt besteht darin, die Programmierung der UVR1611 in eine für Menschen lesbare Form zu bringen.Zunächst müssen die Funktionsdaten mit einem Bootloader oder einem BL-Net ausgelesen und auf den PC übertragen werden. Auf die Details gehe ich hier nicht ein - wer einen BL-Net besitzt, weiß selbst, wie es funktioniert. Das Ergebnis ist eine .DAT-Datei.
Die .DAT-Datei wird mit dem alten TAPPS 1.29 in eine Textdatei konvertiert. Dies funktioniert mit dem neuen TAPPS2 nicht, aber leider ist TAPPS 1 ein uraltes 16-Bit-Programm, was auf modernen 64-Bit-Windows-Systemen nicht mehr läuft, sondern nur auf 32-Bit-Systemen. Man benötigt daher entweder einen alten PC oder muss sich einen virtuellen PC einrichten. Ich habe für solche und andere Fälle eine virtuelle Maschine für VMware Player mit Windows XP.
Die Schritte in TAPPS 1:
TAPPS 1 starten, Datei > Export zum Übersetzer > Funktionsdaten wählen.
Dann im angezeigten Dialogfeld links auf Parameter-Doku klicken.
Unter Externe Quelldatei die alte .DAT-Datei auswählen und das Dialogfeld wie folgt ausfüllen:
Auf Exportieren klicken. Es wird eine Textdatei erzeugt, die alle Eingänge, Ausgänge und Funktionen mit ihren Parametern enthält.
Konvertierung in UVR16x2
Jetzt kommt der anstrengende Teil... Ich habe die Textdatei zunächst in Word so in eine Tabelle umgewandelt, dass jede Funktion in einer eigenen Tabellenzeile stand, und daneben eine zweite leere Spalte angelegt. Dann habe ich erst alle Ein- und Ausgänge in TAPPS2 angelegt. Anschließend bin ich Funktion für Funktion durchgegangen und habe sie in TAPPS2 nachgebaut. In der Word-Datei habe ich mir zu jeder Funktion notiert, wie sie in TAPPS2 heißt und welche Besonderheiten es gibt.Viele Funktionen lassen sich 1:1 nachbauen, allerdings muss die neue Funktionsdokumentation beachtet werden, weil sich manchmal die gleichnamige Funktion leicht geändert hat oder Parameter hinzugekommen sind. Größere Änderungen sind bei Funktionen erforderlich, die ein Zeitprogramm enthielten, da das Zeitprogramm mittlerweile eine separate Funktion ist. In der Dokumentation und in den Programmbeispielen kann man nachsehen, wie es geht.
Ich empfehle, erst eine zusammengehörige Funktionseinheiten zu erstellen und dann ausführlich im Simulator zu testen, bevor die nächste Funktionseinheit in Angriff genommen wird. Also beispielsweise zuerst der Solarteil, dann der Heizkreis etc.
Hier können Sie meine Programmierung herunterladen (Update 8.5.2017), aber bedenken Sie, das Programm ist genau auf meine Anlage zugeschnitten, also auf eine relativ träge Pelletheizung, die möglichst lange am Stück laufen soll. Andere Heizungsanlagen erfordern sicherlich etliche Anpassungen.
Viel Spaß beim Umstellen!
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